„Als Pfadfinder*in begegne ich allen Menschen mit Respekt.“ Dieser Satz ist Teil des Pfadfindergesetzes in der Fassung der DPSG. Schon mit unseren Jüngsten sprechen wir regelmäßig über das Pfadfindergesetz und beziehen uns in jedem unserer Versprechen darauf. Dass Hass und Diskriminierung gegen Menschen anderer Herkunft, Hautfarbe, anderen Glaubens oder anderer Sexualität als unserer eigenen, anderer kultureller Hintergründe und nicht zuletzt anderer Meinungen (sofern sie auf der Basis des Grundgesetzes stehen) damit nicht vereinbar sind, versteht sich von selbst.
Der immer stärker spürbare Rechtsruck in unserer Gesellschaft treibt derzeit Millionen von Menschen bundesweit auf die Straßen. In Großstädten und Dörfern, in Norden, Westen, Süden und Osten, in links-alternativen Städten ebenso wie in konservativ geprägten Umfeldern demonstrieren die Menschen für Demokratie, für Freiheit, für unsere Grundrechte und gegen populistische Tiraden, diskriminierende Forderungen und rechtsextremen Hass.
Wir Pfadfinder*innen sind parteipolitisch neutral. Doch schon 2017 veröffentlichte die Bundesebene der DPSG das Positionspapier „AfD – für uns keine Alternative!“, das die unvereinbaren Positionen des AfD-Grundsatzprogramms mit unserem pfadfinderischen Selbstverständnis klar herausarbeitete. Auch unser Diözesanverband zeigt klare Kante und veröffentlichte in der vergangenen Woche ein sehr deutliches Statement, dass wir als Pfadfinder*innen uns gegen Rechtsextremismus positionieren. Kein Wunder also, dass viele Stämme sich den Demos der letzten Wochen angeschlossen haben.
Am vergangenen Donnerstag waren auch wir vom Stamm Hohenlimburg in Hagen bei der großen Demo im Volkspark mit dabei. Ein Teil der Leitungsrunde hatte sich bereits am Tag vorher nach Witten aufgemacht, um die Stämme Wittener Löwen und Marcel Callo Herdecke zu unterstützen. Die Hagener Demo fand passend zur Pfadi-Gruppenstunde statt, doch neben den Pfadis waren auch eine ganze Reihe Juffis und Rover mit dabei. David hatte vorher im Heim noch Demoschilder gemalt und unterstützt von einigen weiteren Leiter*innen und Eltern ging es dann mit dem Bus von Hohenlimburg in die Stadt.
Es waren eine Menge Jugendverbände unter den Teilnehmenden, aber schon auf der Hinfahrt war klar: hier gehen wir alle gemeinsam auf die Straße! Jugendliche, ältere Leute, Familien mit Kindern, Schulen, Vereine – ein Querschnitt unserer Gesellschaft war zu sehen. Bunt, vielfältig, mit verschiedenen Hintergründen und Wünschen, die aber eines einte: der Wunsch und die Hoffnung, dass unsere Gesellschaft genauso bleiben möge. Bunt, offen, vielfältig, mit einem Platz und Freiraum zur Entfaltung für jede und jeden.